März 27, 2025

Wie Technologie Menschen mit Demenz unterstützen kann

Wenn das Vertraute verschwindet: Wie Technologie Menschen mit Demenz unterstützen kann

Als Beat P. begann, sich immer häufiger zu verlaufen, war das für seine Familie ein Schock. Erst waren es kleine Dinge – er konnte sich nicht mehr erinnern, wo er seine Schlüssel hingelegt hatte oder vergaß Verabredungen. Doch mit der Zeit wurde es ernster. Eines Tages fand seine Frau ihn orientierungslos auf einem Parkplatz, nur wenige Straßen von ihrem Zuhause entfernt.
Die Geschichte von Beat P., die im Tagesanzeiger erzählt wird, ist keine Ausnahme. Demenz betrifft weltweit Millionen von Menschen und stellt Angehörige und Pflegekräfte vor enorme Herausforderungen. Vergessen, Orientierungslosigkeit, Unruhe – all das gehört für Betroffene und ihre Familien zum Alltag. Doch es gibt Möglichkeiten, diesen Alltag zu erleichtern. Technische Hilfsmittel können nicht nur Sicherheit bieten, sondern auch Lebensqualität zurückgeben.
Auf myposso.ch gibt es eine Auswahl innovativer Produkte, die genau darauf abzielen: kleine Erleichterungen, die im Alltag einen großen Unterschied machen können.

Die Herausforderung des Alltags

Viele Menschen mit Demenz erleben neben der Vergesslichkeit auch starke Unruhe. Sie möchten Dinge tun, die sie früher getan haben – sich bewegen, Gespräche führen, Aufgaben erledigen. Doch die Realität ist oft eine andere. Plötzlich wird der Spaziergang, der jahrelang zur Routine gehörte, zu einem Risiko. Das Zuhause, das einmal ein Ort der Geborgenheit war, fühlt sich fremd an. Und die Einsamkeit wächst, weil Unterhaltungen schwieriger werden und soziale Kontakte abnehmen.
Gerade deshalb ist es so wichtig, Menschen mit Demenz nicht nur zu schützen, sondern sie auch weiterhin am Leben teilhaben zu lassen. Denn Demenz ist nicht nur Vergessen – es ist auch das Bedürfnis nach Nähe, nach Sicherheit und nach Momenten, die sich vertraut anfühlen.

Wie Technologie unterstützen kann

Technologie kann die Krankheit nicht aufhalten, aber sie kann dabei helfen, den Alltag strukturierter, sicherer und angenehmer zu gestalten. Ein Beispiel dafür sind therapeutische Roboter, die in Pflegeheimen und Privathaushalten zunehmend zum Einsatz kommen. Sie ersetzen keine echten Beziehungen, aber sie bieten eine Form von Nähe und Reaktion, die beruhigend wirken kann.
Eine Roboterkatze, die schnurrt und sich bewegt, ist kein lebendiges Tier – aber sie kann für einen Menschen mit Demenz ein wertvoller Begleiter sein. Das sanfte Vibrieren des Schnurrens vermittelt Geborgenheit, die regelmäßige Bewegung gibt dem Tag eine Struktur. Untersuchungen zeigen, dass solche Begleiter Unruhe reduzieren und positive Erinnerungen an frühere Haustiere wecken können.
Auch Erinnerungshilfen spielen eine entscheidende Rolle. Ein einfacher Wecker, der mit einer vertrauten Stimme spricht und an den nächsten Termin oder das Mittagessen erinnert, kann eine enorme Erleichterung sein. Er gibt Orientierung in einem Alltag, in dem die Zeit sonst oft verschwimmt.
Genauso sind alltägliche Hilfsmittel wichtig, die ein Stück Selbstständigkeit bewahren. Ein speziell gestaltetes Glas, das nicht mehr festgehalten werden muss, kann den Unterschied zwischen „Ich brauche Hilfe“ und „Ich kann das noch selbst“ bedeuten. Denn gerade diese kleinen Momente der Selbstbestimmung sind es, die Menschen mit Demenz ein Gefühl der Würde erhalten.

Zwischen Sicherheit und Autonomie

Ein großes Dilemma in der Demenzpflege ist der Spagat zwischen Schutz und Freiheit. Angehörige möchten ihre Liebsten nicht einschränken, aber sie wollen auch vermeiden, dass sie sich in Gefahr bringen. GPS-Tracker, wie sie im Artikel des Tagesanzeigers erwähnt werden, können dabei eine Brücke schlagen. Sie ermöglichen es, dass Menschen mit Demenz sich weiterhin bewegen können, während ihre Angehörigen wissen, dass sie sie im Notfall finden können.
Doch technische Hilfsmittel allein reichen nicht aus. Sie sind Werkzeuge – sinnvoll und hilfreich, aber sie ersetzen nicht das Verständnis und die Geduld, die es braucht, um mit dieser Krankheit zu leben. Es ist wichtig, dass Menschen mit Demenz nicht nur als Patienten gesehen werden, sondern als Menschen, die immer noch Teil der Gesellschaft sind.

Ein Leben mit Demenz – nicht trotz Demenz

Beat P. wird seine Orientierung vielleicht nie ganz zurückgewinnen. Aber vielleicht gibt es Wege, wie er sich trotz allem sicher und geborgen fühlen kann. Vielleicht findet er Trost in einer Berührung, in einem vertrauten Klang, in einem Moment des Lachens. Vielleicht gibt es Tage, an denen ihm seine Umgebung fremd erscheint – aber auch Tage, an denen er für einen Augenblick wieder weiß, wo er ist und wer er war.
Demenz verändert das Leben, aber es nimmt nicht den Wert des Lebens. Und wenn Technologie dazu beitragen kann, Menschen mit Demenz ein Gefühl von Sicherheit, Struktur oder Nähe zu geben, dann sollten wir diese Möglichkeiten nutzen. Nicht als Ersatz für menschliche Fürsorge, sondern als Ergänzung, die den Alltag ein Stück heller machen kann.

Artikel lesenTagesanzeiger Zürich

 

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Fabian Neubauer
Fabian Neubauer ist Gründer der Posso GmbH , einem Shop für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Fabian hat selber seit Geburt eine Cerebralparese. Dies hinderte ihn aber nicht sein Masters-Diplom in Internationalen Beziehungen am University College London zu machen. Schliesslich gründete er im Juli 2018 die Posso GmbH mit dem Ziel innovative und nützliche Hilfsmittel für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu vertreiben.

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